Somatropin (auch Human Growth Hormone, HGH genannt) ist ein Peptidhormon, das von der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) produziert wird. Es spielt eine zentrale Rolle im Wachstum, in der Stoffwechselregulation und bei der Regeneration von Geweben.
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Hauptfunktionen
Bereich Wirkung
Wachstum Stimuliert die Zellteilung und -vergrößerung; wirkt indirekt über IGF-1 (Insulin-like Growth Factor 1).
Stoffwechsel Fördert Lipolyse, hemmt Glukoneogenese, erhöht den Fettstoffwechsel.
Regeneration Beschleunigt Heilung von Verletzungen und Gewebe.
Immunmodulation Beeinflusst die Immunantwort, unterstützt entzündungshemmende Prozesse.
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Indikationen – Krankheiten mit Somatropin-Therapie
Wachstumshormonmangel (GHD) bei Kindern & Erwachsenen
- Fehlender Wachstumshormonspiegel führt zu verkürztem Körperbau, niedriger Muskelmasse und erhöhtem Fettanteil. - Therapie: Subkutane Injektionen, Dosierung richtet sich nach Altersgruppe.
Prader-Willi-Syndrom
- Genetische Erkrankung mit Hypoglykämie, Übergewicht, Hyperphagie. - HGH reduziert Bauchfett und erhöht Muskelmasse.
Kronischer Nierenversagen (CKD)
- Niedrige IGF-1-Spiegel; HGH kann Muskelabbau verhindern und Lebensqualität verbessern.
Dosierung: Angepasst an Körpergewicht, Alter und spezifische Indikation.
Verabreichung: Subkutane Injektion meist täglich oder abwechselnd je nach Regime.
Monitoring: Regelmäßige Bluttests (IGF-1, Glukose, Lipidprofil) zur Dosierungsanpassung.
Fazit
Somatropin ist ein vielseitiges Hormon mit entscheidender Bedeutung für Wachstum, Stoffwechsel und Gewebeerneuerung. Bei bestimmten Erkrankungen – insbesondere hormonellen Mängeln, genetischen Störungen und chronischen Krankheiten – kann eine gezielte HGH-Therapie die Lebensqualität signifikant verbessern. Die Behandlung erfordert jedoch sorgfältige Dosierung und Überwachung, um Nebenwirkungen zu minimieren. Wachstumshormon, auch als Humanes Somatomedizinisches Wachstumshormon (hGH) bekannt, spielt eine zentrale Rolle bei der Regulierung des Stoffwechsels, des Wachstums und der Zellreparatur im menschlichen Körper. Das Hormon wird von der Hypophyse produziert und wirkt auf nahezu alle Gewebe, indem es die Produktion von Insulinähnlichem Wachstumsfaktor 1 (IGF-1) anregt, welcher wiederum das Zellwachstum fördert. In medizinischen Anwendungen ist Wachstumshormon besonders wichtig für die Behandlung von Wachstumshormonmangel bei Kindern und Erwachsenen sowie für bestimmte Stoffwechselerkrankungen.
Inhaltsverzeichnis
Einführung in das Wachstumshormon
Biochemische Eigenschaften des Somatropins
Physiologische Funktionen
Klinische Indikationen
Pharmakologie und Dosierung
Nebenwirkungen und Risiken
Rechtliche Aspekte und Missbrauchsmöglichkeiten
Forschung und Zukunftsperspektiven
Einführung in das Wachstumshormon
Das menschliche Wachstumshormon ist ein Peptidhormon, das aus 191 Aminosäuren besteht. Es wird im Hypothalamus durch das GHRH (Growth Hormone Releasing Hormone) stimuliert und von der Hypophyse ausgeschüttet. Die Ausschüttung erfolgt nach einem circadianen Rhythmus mit Spitzen in der Nacht.
Biochemische Eigenschaften des Somatropins
Somatropin ist die rekombinante, genetisch hergestellte Form des natürlichen Wachstumshormons. Durch moderne Gentechnologie wird das hGH-Gen in Bakterien oder Säugerzellen exprimiert und anschließend gereinigt. Die Struktur entspricht exakt der natürlichen Variante, wodurch es im Körper als biokompatibel gilt.
Physiologische Funktionen
Wachstumshormon beeinflusst zahlreiche Prozesse: Es fördert die Proteinsynthese, hemmt den Abbau von Proteinen, stimuliert die Lipolyse und erhöht die Glukoseproduktion durch gluconeogene Stoffwechselwege. Darüber hinaus wirkt es immunmodulatorisch und unterstützt die Regeneration von Muskeln und Knochen.
Klinische Indikationen
Wachstumshormonmangel bei Kindern: führt zu Stunted Growth und verzögertem pubertälichem Entwicklungsbeginn.
Wachstumshormonmangel bei Erwachsenen: verursacht reduzierte Muskelmasse, erhöhtes Körperfett und verminderte Knochendichte.
Akromegalie (übermäßige Hormonproduktion): behandelt mit Inhibitoren oder chirurgischer Entfernung der Hypophyse.
Langerhans-Zell-Hypophysitis, idiopathische Hypophyseninsuffizienz und andere seltene Stoffwechselstörungen.
Pharmakologie und Dosierung
Die Dosierung richtet sich nach dem Körpergewicht, Alter und klinischem Ziel. Bei Kindern wird häufig 0,03–0,05 mg/kg/Tag subkutan verabreicht, bei Erwachsenen etwa 0,2–0,3 mg/Tag. Die Injektion erfolgt meist morgens oder abends; die genaue Zeit variiert je nach Therapieplan.
Nebenwirkungen und Risiken
Zu den häufigen Nebenwirkungen gehören Ödeme, Gelenkschmerzen, Insulinresistenz, Hyperglykämie und in seltenen Fällen eine Erhöhung des Risikos für bestimmte Krebsarten. Langzeitbeobachtungen zeigen, dass die Überdosierung zu einer Akromegalie führen kann.
Rechtliche Aspekte und Missbrauchsmöglichkeiten
Wachstumshormon ist in vielen Ländern verschreibungspflichtig. Der illegale Verkauf an Sportler zur Leistungssteigerung oder an Personen, die ästhetische Verbesserungen suchen, verstößt gegen Anti-Doping-Regeln der Internationalen Olympischen Komitees sowie nationale Gesetze. Die Kontrolle erfolgt durch Bluttests und Überwachung von IGF-1-Werten.
Forschung und Zukunftsperspektiven
Aktuelle Studien untersuchen die Wirkung von Wachstumshormon bei neurodegenerativen Erkrankungen, Herzinsuffizienz und altersbedingter Muskelatrophie. Zudem wird an neuen Wirkstoffformen gearbeitet, die eine längere Halbwertszeit besitzen oder gezielter auf bestimmte Gewebe wirken.
Somatropin als rekombinante Form des natürlichen Wachstumshormons hat die Behandlungsmöglichkeiten für Patienten mit Hormonmangel revolutioniert und eröffnet zugleich neue Forschungsfelder in der Endokrinologie und regenerative Medizin.